Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Psychotherapie bei einem Heilpraktiker für Psychotherapie?

Leider übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten einer Psychotherapie bei einem Heilpraktiker für Psychotherapie in der Regel nicht. Wenn Sie eine private Zusatzversicherung für Psychotherapie bei einem Heilpraktiker abgeschlossen haben, sprechen Sie Ihre Krankenkasse auf die Übernahme der Kosten an. 

Was sind die Vorteile einer Therapie bei einem Heilpraktiker für Psychotherapie?

Als Selbstzahler haben Sie in der Regel keine Wartezeiten und können direkt mit Ihrer Therapie beginnen. Ich kann Ihnen meist innerhalb von 14 Tagen einen Termin für eine erste Sitzung anbieten.

Die Therapiedauer können wir gemeinsam an Ihren persönlichen Anliegen und Fortschritten anpassen und sind nicht an eine bestimmte Anzahl von Sitzungen gebunden. 

Auch die Taktung der Sitzungen (einmal oder zweimal wöchentlich, 14-tägig) und Dauer der Sitzungen (60, 90 oder 120 Minuten) können Sie individuell und flexibel nach Bedarf anpassen. 

Es muss keine offizielle Diagnose einer psychischen Erkrankung gestellt und der Krankenkasse mitgeteilt werden. Es sei denn Sie lassen sich die Kosten über eine private Krankenversicherung erstatten.

Ebenso können Sie eine Psychotherapie im Rahmen der Salutogense auch bei Themen, Problemen oder Fragestellungen in Anspruch nehmen, denen keine psychische Erkrankung zu Grunde liegt.

Was ist Salutogenese?

Die Salutogenese ist ein Alternativmodell zur Pathogenese und gilt als eines der wichtigsten Modelle zur Erklärung von Gesundheit. Es geht hierbei nicht um die Erklärung der Entstehung von Krankheit, sondern um die Entstehung von Gesundheit und zeigt wie wir trotz negativer Einflussfaktoren und Risiken unsere Gesundheit stärken können. Gesundheitswissenschaftler gehen dabei davon aus, dass sich Gesundheit und Krankheit auf demselben Kontinuum befinden. Als Einflussfaktoren stehen zum einen Stressoren und zum anderen Bewältigungsstrategien und Widerstandsressourcen. Diese Strategien und Ressourcen bewirken, dass wir unser Leben als verstehbar, bewältigbar und sinnhaft erleben. Dies wird unter dem Begriff der Kohärenz zusammengefasst. Der Kerngedanke ist, dass ein hohes Kohärenzgefühl zu positiver und ein niedriges Kohärenzgefühl zu negativer Gesundheit führt. In der Praxis geht es darum die allgemeinen Widerstandsressourcen zu stärken und somit schwierige Situationen und Lebensumstände möglichst gesund durchstehen zu können und für spätere Krisen besser gewappnet zu sein.

Ist die Bearbeitung meines Themas, eher für ein Coaching oder für eine Therapie geeignet?

Es gibt klassische Coachingthemen und klassische Therapieindikationen, und eine ganze Menge dazwischen. Ein Coaching bietet sich immer dann an, wenn Sie ein klar umrissenes Ziel haben, welches Sie erreichen wollen und bei der Findung, Planung und Umsetzung Unterstützung suchen. Auch diese Arbeit kann sehr emotional sein und in die Tiefe gehen. Ein Coaching kann auch in eine Therapie übergehen oder anstoßen, wenn Sie zum Beispiel bemerken, dass Ihnen immer ähnliche Dinge im Wege stehen, die es Ihnen schwer machen, Ihre Ziele zu erreichen. Hier lohnt es sich einmal tiefer nachzuforschen.

Eine Therapie bietet sich immer dann an, wenn Sie sich intensiver mit sich, ihrer Geschichte, konkreten Problemen oder Schwierigkeiten auseinandersetzen wollen.

Wenn Sie sich in einer Krise befinden, großen emotionalen Stress oder Symptome einer psychischen Erkrankung bemerken, sollten Sie eine psychotherapeutische Behandlung in Erwägung ziehen.  

Da ich nicht nur systemische Therapeutin, sonder auch Coach für Persönlichkeitsentwicklung bin, gestalte ich meine Sitzungen immer an den persönlichen Anliegen meiner Klienten. 

Wie viele Sitzungen wird eine Therapie dauern?

Die Anzahl der Sitzungen richten sich nach Ihren Bedürfnissen und Anliegen. 

Manchmal reicht eine Sitzung aus, um Klarheit über eine sehr umrissenes Fragestellung zu bekommen.

Sinn einer Therapie ist allerdings nicht, sie möglichst schnell wieder zu beenden, sondern sich die Zeit zu nehmen, wieder Stabilität zu erlangen, den eigenen Fortschritt zu bemerken und Veränderungen nachhaltig zu üben, so dass eine weitere therapeutische Begleitung nicht mehr notwendig ist. Hierfür ist es nicht nur wichtig das akute Problem zu bearbeiten, sondern sich über die eigenen Ressourcen und Strategien klar zu werden, die in der nächsten schwierigen Zeit oder Krise helfen, diese besser zu durchleben. 

Eine Therapiedauer von einigen Wochen bis hin zu mehreren Monaten ist üblich.

Unterliegen Sie der Schweigepflicht?

Ich unterliege als Heilpraktikerin für Psychotherapie der Schweigepflicht.
Zum verantwortungsvollen therapeutischen Arbeiten gehören Supervisionen und Intervisionen, in denen Fälle mit einem Supervisor/einer Supervisorin oder im Rahmen der kollegialen Fallberatung mit Kollegen/Kolleginnen besprochen werden. Diese Sitzungen unterliegen ebenfalls der Schweigepflicht. Alle personenbezogenen Daten werden bei einer Fallbesprechung so verändert, dass eine Zuordnung zu einer bestimmten Person nicht möglich ist. 

Im Gegensatz zur ärztlichen Schweigepflicht haben Heilpraktiker kein Zeugnisverweigerungsrecht.

Muss ich mich vorbereiten? Gibt es „Hausaufgaben?“

Alles was Sie brauchen, werden Sie mitbringen. Es kann sein, dass dann in einem ersten Termin auch ganz andere Sachen zum Vorschein kommen, als Sie erwartet haben. Sie dürfen diesen ersten Kennenlerntermin zum Kennenlernen von mir und meiner Arbeitsweise nutzen und müssen keine Erwartungen erfüllen.
Im Laufe der Therapie kann es sein, dass Sie sich selber Aufgaben oder Übungen überlegen, die Sie zwischen den Sitzungen ausprobieren wollen. Es kann auch sein, dass ich Ihnen Dinge vorschlage, die Sie probieren können. In der folgenden Sitzungen können wir dann gemeinsam darüber sprechen, was Ihnen gut daran gefallen hat, wo Sie Veränderungen bemerkt haben, was Ihnen schwer fiel oder was Sie vielleicht auch nicht umsetzen konnten oder wollten. 

Was passiert in einer Psychotherapie?

Die Basis jeder psychotherapeutischen Arbeit ist das therapeutische Gespräch. Es unterscheidet sich in einigem von Gesprächen mit Freunden oder Familie, denn es darf in diesem Gespräch nur um Sie gehen. Meine Aufgabe ist es, nicht nur den Rahmen dafür zu bilden, sondern Sie zu verstehen, Ihnen mit Wertschätzung und Empathie zu begegnen, Sie zu bestärken, aber auch zu irritieren. Hierfür stehen mir unterschiedliche Methoden und Fragetypen zur Verfügung.
Abgesehen von diesem klassischen Gesprächssetting, ist es oft hilfreich, aufzustehen und mit Hilfe von Übungen im Raum, andere Reize zu setzen, den Körper mit einzubeziehen und somit einen anderen Zugang zu unseren Gefühlen zu bekommen. 

Wie kann mir jemand helfen, der mich gar nicht kennt?

Dass ich Sie, und Sie mich, zunächst gar nicht kennen, ist ein großer Schatz. Sie können sich genau mit dem zeigen, was für Sie relevant ist. Meine Aufgabe ist es, die Komplexität von Beziehungen, Problemen, Situationen und allem anderen, auf ein Maß zu reduzieren, dass es bearbeitbar wird. 

Dabei hilft es, dass wir keine gemeinsame Vergangenheit haben und auch nach Ende der Therapie wieder getrennte Wege gehen. Ich bin also nur ein temporärer Wegbegleiter. Es bestehen keine Loyalitätskonflikte, da es auch keine Überschneidungen zu den Menschen, die Ihnen Nahe stehen, gibt. Dies schafft einen sicheren Raum, in dem auch negative oder unerwünschte Gefühle, scham- oder angstbesetzte Themen oder sehr intime und persönliche Erfahrungen geteilt werden dürfen, ohne Angst davor haben zu müssen, dafür verurteilt zu werden.    

Und selbstverständlich stehe ich Ihnen mit meiner Erfahrung und Expertise zur Seite.

Was ist das „Besondere“ an einer Psychotherapie? Reichen nicht auch Gespräche mit guten Freunden oder der Familie?

Ja, manchmal reicht der Austausch mit Freunden und Familie. Meistens sogar, und das ist auch gut so!
Gespräche mit einem Therapeuten/einer Therapeutin unterschieden sich aber in sehr wesentlichen Dingen von Gesprächen mit Freunden oder der Familie.

Zum einen haben Freunde und Familie schnell Ratschläge, die zwar gut gemeint sind, aber oft nicht weiterhelfen. Die eigenen Erfahrungen aus ähnlichen Situationen verleiten schnell dazu, zu sagen, was einem selber geholfen hat. In einer Therapie geht es aber nicht darum, was anderen geholfen hat, sondern herauszufinden, was Ihnen helfen kann. 

Hierfür tut es gut, mit jemandem sprechen zu können, der neutral ist, der weder über Sie noch über Ihre Themen wertet. So dürfen auch sehr private, intime und schambesetzte Themen besprochen werden, ohne Sorge haben zu müssen, dafür verurteilt zu werden. 

Und ein sehr wesentlicher Aspekt von Therapie ist, dass ich, als Therapeutin nur ein temporärer Wegbegleiter bin. Während Freunde und Familie bleiben, darf eine Therapie zu Ende gehen und damit darf auch eine krisenhafte Zeit der Vergangenheit angehören.

Neben diesen Aspekten stehe ich natürlich mit meiner Erfahrung, Expertise und erprobten Methoden zur Seite.

Eine Freundin/ein Freund ist bei Ihnen in Paar-/Einzeltherapie und hat Sie empfohlen, kann ich trotz der Überschneidung eine Therapie bei Ihnen beginnen?

Im Normalfall ist es kein Problem, wenn es Überschneidungen gibt. Meistens sind die empfehlenden Klienten wegen ganz anderer Anliegen bei mir. Wenn doch mal die gleichen Personen, zum Beispiel gemeinsame Freunde, Thema in der Therapie werden, stellt dies meist auch kein Problem dar. Eine Grenze muss dort gezogen werden, wo es um einen gemeinsamen Konflikt geht. Hier kann ich nicht in verschiedenen Prozessen beide Seiten begleiten.
Auch wenn Ihnen die empfehlende Person sehr nahe steht (Bruder, Schwester, Ex-Freund/Ex-Freundin o.ä.) bietet es sich eher an, sich unterschiedliche Therapeuten/Therapeutinnen zu suchen.
Falls Sie sich nicht sicher sind, sprechen Sie mich gerne an.

Muss ich „alles“ erzählen?

Nein, Sie müssen nicht alles erzählen und Sie müssen auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn Sie etwas verschweigen. Sie dürfen selber entscheiden, wie sehr Sie sich öffnen möchten. Und Sie dürfen sich im Laufe der Therapie mehr trauen und auch Dinge revidieren. Es ist schließlich normal, dass Sie erst einmal Vertrauen aufbauen möchten.
Und es ist genauso in Ordnung, wenn Sie gleich zu Anfang sehr persönliche Dinge erzählen und sich mehr offenbaren, als Sie es vielleicht für gewöhnlich tun.
Sie haben die Entscheidung und Verantwortung für das, was Sie in die Therapie einbringen.

Im Rahmen einer Anamnese werde ich Sie auf aber zum Beispiel auf Ihre Symptome, vorherige psychische Erkrankungen, Drogen- oder Alkoholkonsum oder ähnliches direkt ansprechen. Diese Informationen können für eine Therapie eine große Relevanz haben, deswegen sollten sich sich hier nicht scheuen, offen und ehrlich zu antworten.

Woran erkenne ich einen guten Therapeuten/eine gute Therapeutin?

Vielleicht ist es sinnvoller zu fragen, woran Sie merken, ob ein Therapeut/eine Therapeutin zu Ihnen passt, also der richtige Mensch ist, Sie mit Ihren Problemen aufzufangen, bei der Bewältigung zu begleiten und Sie zu Unterstützen neue Erfahrungen zu machen.
Zum einen geht es um die Bestärkung und Empathie, die ein Therapeut/eine Therapeutin Ihnen entgegen bringt und zum anderen muss er/sie auch Veränderungen tragen können, was auch bedeutet, Sie zu irritieren und auf ungewohntes Terrain zu führen. Dieses Experiment sollten Sie mit jemandem wagen, bei dem ihr Bauchgefühl „JA“ sagt. Die Wirksamkeit von Therapie hängt, wissenschaftlich nachgewiesen, zu einem wesentlichen Teil von der Klienten-Therapeuten-Beziehung ab. Anders und sehr einfach ausgedrückt, wählen Sie einen Therapeuten/eine Therapeutin, der/die Ihnen sympathisch ist. 

Ich stecke in einer tiefen Krise und weiß nicht mehr weiter. Was kann ich tun?

Bleiben Sie nicht alleine mit Ihren Sorgen und Ängsten.
Sie können zu jeder Tages- und Nachtzeit die Telefonseelsorge anrufen. Sie erreichen sie gebührenfrei, anonym und rund um die Uhr unter der 0800 111 0 111. Geschulte Mitarbeiter nehmen sich so viel Zeit für Sie wie Sie brauchen.
Besprechen Sie, was Sie brauchen, um sich weitere Hilfe und Unterstützung zu suchen. 

Unter Links habe ich weitere hilfreiche Telefonnummern und Internetadressen aufgelistet, die Ihnen weiter helfen können. Sie können mich selbstverständlich auch um Rat fragen oder einen Termin für eine Sitzung vereinbaren. In der Regel kann ich Ihnen auch sehr kurzfristig einen Termin anbieten.

Darf ein Heilpraktiker für Psychotherapie Medikamente verschreiben?

Medikamente dürfen nur von einem Arzt verschrieben werden. 

Bitte informieren Sie Ihren Therapeuten/Ihre Therapeutin darüber, ob und welche Medikamente Sie nehmen.

Wann kann oder sollte ich eine Psychotherapie in Anspruch nehmen?

Wenn Sie sich überlastet fühlen und auch Gespräche mit Freunden oder Familie zwar Trost bringen, Ihnen aber nicht mehr weiterhelfen, können Sie sich therapeutische Unterstützung suchen.
Auch bei Themen, die Sie nicht mit Freunden oder der Familie besprechen möchten, bietet es sich an, einen neutralen und außenstehenden Gesprächspartner zu suchen, der Sie nicht für Ihre Themen und Probleme verurteilen wird.
Wenn Sie unter tiefer Traurigkeit, Angstzuständen, Depressionen, emotionalem Stress, Schlafstörungen oder ähnlichem leiden, suchen Sie sich therapeutische Hilfe. Zur Abklärung körperlicher Ursachen für diese Symptome ist ein Arztbesuch (Hausarzt, Psychiater) angebracht. 

Aber auch, wenn Sie Konflikte mit jemandem haben, sich selber besser kennenlernen möchten, sich mit Ihrer Familie und Kindheit auseinandersetzen möchten, Beziehungsschwierigkeiten haben oder eine allgemeine Unzufriedenheit verspüren, bietet sich eine Therapie an.

Besteht eine Psychotherapie bei Ihnen ausschließlich aus Gesprächen?

Das therapeutische Gespräch ist das Grundgerüst jeder Psychotherapie. Ich verwende hierfür die klientenzentrierte Gesprächsführung nach Rogers und Fragetechniken der systemischen Therapie. Darüber hinaus gibt es zahlreiche, sehr wirksame Methoden und Übungen, die das Denken, Fühlen und Erleben mit einbeziehen. Wir können zum Beispiel durch Einbeziehung unseres Körpers besser ins Spüren kommen, und so auch nicht so leicht zugängliche Emotionen lösen. Rollenspiele können uns helfen Situationen, die uns schwer fallen, zu üben. Mittels Perspektivwechseln können wir uns und andere besser verstehen. Auch gestalttherapeutische Methoden oder Visualisierungen können uns schneller Klarheit bringen, als dies im reinen Gespräch möglich wäre.
Unabhängig davon mit welchen Methoden wir uns Ihren Problemen widmen, begegne ich Ihnen stets auf Augenhöhe, mit Wertschätzung, Achtsamkeit und Empathie.

Ich möchte meine Kindheit aufarbeiten? Ist eine Psychotherapie bei Ihnen dafür geeignet?

Unsere Kindheit prägt und formt uns und dennoch sind wir dem, was wir als Kinder gutes und schlechtes erfahren haben, als Erwachsene nicht ausgeliefert. Wir haben die Möglichkeit Situationen neu zu bewerten, zu verzeihen und zu korrigieren. Wir können Gefühlen, die wir als Kinder nicht leben durften, nachgehen. Wir können (Lebens-)regeln umschreiben und Stellung beziehen, wie wir es als Kinder nicht konnten. Dies kann uns zu glücklicheren Erwachsenen machen und die Beziehungen, die wir zu unseren Eltern, unseren Geschwistern, Großeltern und anderen wichtigen Bezugspersonen haben, im Hier und Jetzt verändern.
Als systemische Familientherapeutin stehen mir neben Gesprächen, zahlreiche wirksame Methoden zur Verfügung, Sie dabei zu unterstützen.

Ich habe Konflikte mit einer/mehreren Personen aus meinem familiären, beruflichen oder privatem Umfeld. Kann mir eine Therapie bei Ihnen dabei helfen, mit dem Konflikt besser umzugehen oder ihn zu lösen?

Konflikte können einen enormen psychischen Stress verursachen, der uns auf Dauer krank machen kann. Je größer dieser Stress ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir den Zugang zu unseren Stärken und Ressourcen, die uns im Konflikt helfen könnten, verlieren. Keine Lösungsstrategien zu haben, kann zu einem Gefühl von Ohnmacht führen und wir fühlen uns hilflos dem Konflikt ausgeliefert. Wenn die Bereitschaft auf beiden Seiten da ist, den Konflikt zu bearbeiten, können Sie gemeinsam eine Mediation oder systemische Therapie/Beratung in Anspruch nehmen. Ist Ihr Konfliktpartner nicht bereit dazu, kann eine Therapie Ihnen helfen, Lösungswege und Strategien für sich zu finden, Verletzungen zu bearbeiten und Klarheit darüber gewinnen, welcher Dynamik der Konflikt folgt und wie Sie dieser entgegensteuern können.  

Was ist in einer Psychotherapie erlaubt? Darf ich weinen oder schreien?

Sie dürfen allen Gefühlen, die Sie sie haben, Ausdruck verleihen. Sie dürfen, weinen, schreien, schweigen, Sie dürfen Mitgefühl mit sich haben oder wütend sein. Wenn Ihnen danach ist, aufzustehen und umherzugehen oder etwas anderes zu tun, dann sprechen Sie es an. Sie dürfen selbstverständlich auch „Nein“ sagen, wenn Sie zum Beispiel eine Übung nicht machen möchten oder eine Frage nicht beantworten wollen. Sie dürfen also die Therapie aktiv mit gestalten.
Nicht erlaubt ist körperliche oder verbale Gewalt und alles was die Grenzen des Gegenübers verletzt.   

Kann ich die Therapie jederzeit beenden?

Eine Therapie beruht immer auf Freiwilligkeit und Sie können die Therapie jederzeit beenden oder pausieren. Es gibt keine im Vorfeld festgelegte Anzahl von Sitzungen. Da Sie Selbstzahler sind, wirkt es sich auch nicht auf eine spätere Bewilligung einer Psychotherapie aus. Wenn Sie darüber nachdenken, die Therapie zu beenden, obwohl sie sich noch mitten im Prozess befindet, dürfen Sie dies offen ansprechen. Die Gründe können sehr unterschiedlich sein. Wenn Sie mit dem Prozess unzufrieden sind, scheuen Sie sich nicht Feedback zu geben, so können Sie aktiv gestalten. Geben Sie sich selber die Möglichkeit einen guten Abschluss und auch Abschied zu finden. 

Kann ich eine dritte Person zur Therapie mitbringen?

Es ist grundsätzlich möglich, dass Sie jemanden zu einzelnen Sitzungen mitbringen. Dies kann Ihr Partner/Ihre Partnerin sein, Ihre Kinder (nur erwachsene), Geschwister, Eltern oder andere wichtige Bezugspersonen. Da Sie und ich ein eigenes Klienten-Therapeuten-System gebildet haben, ist es wichtig eine dazu kommende Person mit Achtsamkeit und Wertschätzung dazu einzuladen, als Gast hinzu zu kommen.
Wenn es um die Klärung von Konflikten geht, besteht auch die Möglichkeit die dritte Person imaginär mit hinzu zu ziehen. Sowohl Sie als auch ich oder auch einfach ein leerer Stuhl, haben die Möglichkeit die Rolle des Konfliktpartners zu übernehmen und mit Hilfe von Perspektivwechseln den Konflikt zu bearbeiten. 

Wenn Sie den Konflikt oder ein Problem direkt mit der Person besprechen möchten und dabei Unterstützung suchen, ist es ratsam, sich gemeinsam hierfür einen weiteren Therapeuten/eine weitere Therapeutin zu suchen, die beiden Parteien gegenüber neutral ist. 

Muss ich vor Beginn der Psychotherapie einen Arzt (Hausarzt, Psychiater) aufsuchen?

Sie müssen nicht, aber können vor Beginn einer Therapie ärztlichen Rat einholen. Nicht immer ist dies für eine Psychotherapie erforderlich. Sollten bei Ihnen jedoch Symptome vorliegen, die einer ärztliche Abklärung bedürfen, bin ich im Rahmen meiner Sorgfaltspflicht dazu verpflichtet Sie darauf hinzuweisen. Es kann sein, dass eine Therapie erst dann begonnen werden kann, wenn körperliche Ursachen ausgeschlossen wurden oder eine medikamentöse Behandlung begonnen wurde. 

Ich glaube, dass eine mir nahestehende Person eine Psychotherapie machen sollte. Was kann ich tun, um zu helfen?

Wenn es uns nahestehenden Personen nicht gut geht, ist das auch für uns selbst oft eine große Belastung. Wir wollen helfen, aber Ratschläge scheinen nicht anzukommen und das Gefühl von Hilflosigkeit wird immer größer. Die rettende Idee scheint zu sein, dem anderen eine Therapie nahezulegen und der Frust ist groß, wenn dieser diesen Weg nicht einschlagen möchte.

Versuchen Sie es dennoch. Bleiben Sie dabei bei sich, und schildern Sie, wie es Ihnen mit der Situation geht. Sie können auch konkret Ihre Hilfe bei der Suche nach einem Therapeuten anbieten. Wichtig ist hierbei nicht zu vergessen, dass Sie es mit einem mündigen Erwachsenen zu tun haben, der selber entscheiden kann und darf, ob er Unterstützung in Anspruch nehmen möchte oder nicht, und der dafür, wie es ihm geht, die Verantwortung trägt. Niemand möchte gerne bevormundet werden und eine Therapie kann nur dann hilfreich sein, wenn sie auf Freiwilligkeit beruht. 

Wenn Sie sich selber mit der Situation überfordert fühlen, kann es Ihnen helfen, dies mit einem Therapeuten zu besprechen, um sich zu stärken und auch abgrenzen zu können, ohne den anderen wegstoßen zu müssen. Auch Helfer brauchen manchmal Hilfe.

Hat Psychotherapie auch Nebenwirkungen?

Alles was wirkt, kann auch Nebenwirkungen haben. Manchmal besteht die Sorge, dass in einer Psychotherapie Dinge aufgedeckt werden, die uns in eine noch größere Krise stürzen. Allerdings sind diese Dinge da, auch wenn sie vielleicht im Hintergrund schlummern. Eine Therapie kann sie nicht neu erfinden. Vielleicht haben Sie durch Ihre Arbeit und Ihre Fortschritte in der Therapie jetzt die Möglichkeit und innere Stärke, dass diese Dinge auftauchen dürfen und Sie sich damit auseinandersetzen können. Und es ist genauso in Ordnung, wenn diese Dinge noch weiter im Hintergrund schlummern, weil noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen ist, dass sie auftauchen dürfen.

Grundsätzlich bewirkt Therapie Veränderung. Diese Veränderungen erfolgen keiner vorherbestimmten Bahn, so dass es ein auf und ab sein kann. Ein Therapeut/eine Therapeutin kennt dies und kann Sie dabei unterstützen, in den richtigen Phasen und Momenten zu stabilisieren oder zu mobilisieren.  

Alte (destruktive, aber vertraute) Muster funktionieren nicht mehr, und neue sind noch nicht gefunden oder etabliert. Dies ist eine Zeit der Unsicherheit, die manchmal schwer auszuhalten ist. Hier lohnt es sich, weiter zu machen!

Woher weiß ich, wann eine Therapie zu Ende ist?

Das Ende einer Therapie zeichnet sich meistens dadurch ab, dass man sich nichts mehr zu sagen hat. Es kann sein, dass sich Probleme, Fragen oder andere Sachen auf einmal und ganz unerwartet gelöst haben. Es kann sein, dass Sie die nötigen Ressourcen, Stärken und Strategien gefunden haben, um ihr Problem alleine tragen zu können. Das Ende einer Therapie ist also nicht unbedingt erst dann erreicht, wenn das Problem gelöst oder Sie ihr Ziel erreicht haben, sondern wenn der Weg für Sie klar ist. 

Wenn Sie noch weitere Fragen haben oder einen Termin für ein erstes Gespräch vereinbaren möchten, erreichen Sie mich telefonisch, per Mail oder über mein Kontaktformular.